Dienstag, 20. Oktober 2015
Heizsaison
Wir haben hier einen wunderbaren Oktober, einen wirklich "Goldenen Herbst".
Die Temperaturen sind mild, die Sonne scheint und wir haben die Heizung bisher nicht wirklich vermisst.
Und ist es ein wenig kälter, hilft immer noch die Klimaanlage.
Da vergessen wir schnell, was im November auf und zukommt.
Derzeit werden die Heizanlagen getestet, einmal die Heizungen selbst.
Dazu wird Wasser durch die Heizrohre gepumpt. Drei Tage lang. in dieser Zeit sollte man daheim sein.
Denn wenn irgendwo Flüssigkeit austritt, ist die Heizung undicht und man muss umgehend die Hausverwaltung informieren.
Bei uns war zwar kein Wasser, was im besten Fall bedeutet, das alles dicht ist.
Im schlechtesten Fall kam der Druck gar nicht oben bei uns an. Das merken wir dann, wenn es nicht warm wird.
Es war wohl nicht überall dicht, denn wir hatten in diesen 3 Tagen immer wieder kein Wasser.

Dann werden auch die Kohlekraftwerke zur Probe hoch gefahren, und schon ist die Luft gelblich und riecht rußig. Die Luftapp zeigt dann an "very unhealthy".
Wenn man bedenkt, dass wir vor 5 Jahren weder eine App noch Mess-Stationen hier hatten...

Und überall in den Außenbezirken liegen mittlerweile die Kohlehaufen, die Zentralheizung ist auf die Innenstadt begrenzt.
Allerdings sind auch die Heizkraftwerke in der Innenstadt.

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Samstag, 10. Oktober 2015
Unsere Fahrräder
Nachtrag: Wir haben Fahrräder.
Heiko war ganz wild darauf, dass wir uns Fahrräder kaufen zwecks Freizeitgesteltung.
Da wir diese bei unserem letzten Aufenthalt kaum genutzt hatten, wir haben in einer Art halb erschlossenem Industriegebiet gewohnt, war ich erst nicht überzeugt.
Bis mich MEIN Fahrrad angelächelt hat und ich wusste: Wir gehören zusammen.

Leider gestaltete sich das bei meinen Herren etwas schwieriger.
Es sollte natürlich das Teuerste sein, am Besten Carbon, was hier auch seinen Preis hat.
Für ein halbwegs gutes Rad, das dann auch noch einen entsprechend großen Rahmen hat, sind schon mindestens 3000 Kwai, also ca. 430 Euro fällig.
Es geht natürlich auch teurer, bis 15.000 Kwai ist alles drin.
Letztendlich hat Heiko dann Nägel mit Köpfen gemacht und Räder ausgesucht. Die Jungs waren erst skeptisch, aber nach unserer Radtour am Fluss lang dann doch überzeugt.
Ich im Übrigen auch.

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Donnerstag, 8. Oktober 2015
Golden Week in Changbai Shan
Eigentlich wollten wir die "Golden Week", die Chinesische Nationalfeierwoche, erst mal ruhig daheim verbringen.
Ein paar Dinge hier und da fehlten noch, außerdem haben wir uns Fahrräder besorgt.
Dann wurde uns langweilig und wir haben uns Freunden angeschlossen, die nach Changbai Shan fahren wollten.
Die 600 km waren mit 10 Stunden angegeben, da es gegen Ende über Land ging. Die Autobahnfahrt ging tipptopp und kostenfrei - da Feiertage. Dann war diese zu Ende.
Über Land wurde es dann erst mal sehr LKW-lastig. Irgendwann hörte die Straße dann auf und wir standen in einer Baustelle. Selbst für China ungewöhnlich.
Da es keine andere Zufahrt zu unserem Ziel gab, sind wir eben da durch gefahren. Die 5er BMWs waren dazu nur bedingt geeignet.

Letztendlich haben wir das ohne größere Schäden überstanden.
Dann kam der kleine oder größere Hunger und wir haben in der nächsten Ortschaft nach einem Restaurant gesucht. Wer in China verhungert ist bekanntlich selbst schuld.
Nach mehreren Fehlversuchen haben wir eines hinter einer grünen Plastikgardine gefunden, mit Karte aber ohne Bilder... Also haben wir unsere Brocken Chinesisch hervorgebracht:
Habt Ihr Huhn? Schwein? Fisch? Kartoffeln + Auberginen? Bohnen? Und natürlich Reis!!! War mal wieder sehr lecker. Der Fisch war ganz frisch, eben noch im Becken, jetzt auf unserem Tisch.

Vor Ort begann die Suche nach unserem Chalet. Fragen, telefonieren, suchen mit Google - nichts brachte ein Ergebnis. Der gesetzte Ping war definitiv an der falschen Stelle.
Letztendlich hatte die Chalet-Crew ein Einsehen und hat uns abgeholt, wir lagen auch nur ca. 10 km daneben. Auf Gesamtchina bezogen also Punktlandung...
Das Chalet war ok, leider war direkt neben unserem die übliche Müllsortierstelle. Mittlerweile wurde es ohnehin schon dunkel.
An der Rezeption konnten wir noch ein paar chinesische Häppchen zum Essen bestellen, die uns direkt ins Chalet geliefert wurden.
Das Chalet war in einem "Skigebiet", das sich durch eine vermutlich nie fertig gestellte Liftanlage auszeichnet.

Frühstück - sehr chinesisch - gab es von 7 - 8 Uhr, Dumplings, Reis, Gemüse, Eier. Kein Problem, wir wollten schließlich an den Himmelsee.
Der See liegt zwischen China und Nordkorea auf über 2000m. Alles war sehr chinesisch:
Ein riesiges Eingangsareal und natürlich im Naturschutzgebiet jede Menge Busse, die die Wanderer zum Ziel fuhren.
Wir wollten zumindest ein Stück wandern, was keine gute Idee war. Denn alle Wege waren gesperrt und letztendlich landeten wir auf der sehr stark busbefahrenen Straße.
Von dieser ging es dann vom ersten Wasserfall an den kleinen Himmelsee - mit Picknick unter Chinesen und dem üblichen Fotoshooting.
Danach weiter zu den heißen Quellen und abschließend zum großen Wasserfall, der nur von Weitem zu sehen war.

Hier kann man auch die komplette Beschreibung im Lonely Planet vergessen: Es führt definitiv kein Weg von einem der Wasserfälle an den See.
Es führt nämlich gar kein Weg an den Himmelsee!!!
Aber es fährt ein Bus zur Bergkuppe, gegen hohe Gebühr, dann kann man auf den See schauen. Da es hier recht winding und kalt ist, ist das ein zeitlich begrenztes Vergnügen...

Nachdem wir dann den See gebührend bewundert hatten, und auch die Kids erstaunlich lange durchgehalten hatten, ging es zurück zum Chalet.
Zur Belohnung für gute Führung durfte die Jugend im Gelände Kart fahren.
Währen diese sich in blaue Plastiktüten hüllte durfte ich chinesisches Baby halten - genau, für ein Photo.

Danach hatten wir wiederum ein sehr gutes chinesisches Essen im Chalet.
Zurück ging es am nächsten Tag wieder durch die bereits bekannte Baustelle. Erst wollte uns der Schrankenmann nicht durchlassen.
Als dann aber ein Audi durchfuhr und ich gestikulierte "Warum der und wir nicht? " hat er uns durchgewunken und vermutlich sowas wie "dann fahrt halt" gegrummelt.

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Freitag, 2. Oktober 2015
Auf zum Blumenmarkt
Nachdem im Apartment jetzt soweit alles eingerichtet war, wollten wir uns das Ambiente mit Blumen verschönern.
Also sind wir zum Nanhu Blumenmarkt gefahren - und das ganz ohne Navi (aber mit Straßenkarte).
Es gab auch diverse Pflanzen. Die Jungs wollten Bonsai - aber große ?!? Gut, die sind genau so teuer wie in Deutschland. Aber von den erschwinglichen wollte auch keiner so recht gefallen, daher haben wir die Entscheidung vertragt.
Jonas wollte einen Zimmerbrunnen, konnte sich aber auch hier nicht abschließend entscheiden.

Und auch bei dem Wunsch nach Schildkröten habe ich ihn gebeten, sich erst mal über Hege und Pflege Gedanken zu machen.

Abschließend habe ich drei Eiben für die Dachterrasse organisiert, sah erst mal gut aus.
Leider haben die sich in der Folgenacht als nicht sturmfest erwiesen. Die Einzelteile habe ich dann wieder zusammengekehrt.
Aber wir haben daraus gelernt: Nur große Pötte und Pflanzen mit geringem Luftwiderstand verwenden. Außerdem ausschließlich schwere Gartenmöbel.
Und am besten alles festschrauben - Fabi meine: auch die Pflanzen...

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Montag, 28. September 2015
Unsere Wohnung in Changbai Wanke
Wie geplant sind wir am 20. September umgezogen, ging auch nicht anders, da unser Apartment im Shangri La weitervermietet war.
Die Aussicht ist in unseren oberen Etagen 26 + 27 super, Blick auf den Fluss, Park vor der Tür und Restaurants und Geschäfte ringsum.
Dann kommen zwei Dachterrassen mit Rundumblick.

Hier Sunset in Shenyang

und Blick vom Park, wir wohnen im mittleren Block rechts oben.

Die Putzkolonne war durch - allerdings sind die Fenster im Wohnzimmer zu hoch, um sie komplett zu putzen. Die Leiter ist zu kurz. Wie ich in Zukunft hier die Vorhänge aufhänge bleibt abzuwarten...
Auch die Ikea-Truppe hatte erfolgreich aufgebaut.
Das bereits in der Wohnung vorhandene Bett wollten wir im oberen Geschoss haben, ging laut chinesischem Personal nicht, zu groß, passt nicht durch das Treppenhaus etc... Aber wenn man die Füße abschraubt, geht es dann doch.
Dagegen sollte die Couchgarnitur eigentlich unten bleiben, war dann aber erst mal oben. Also mussten meine Männer noch mal anpacken und das Ganze Korrigieren.
Bei den Duschen ging nur die Handbrause, wir tippten auf Materialermüdung. Das Team vom Wanke auch. Aber der herbeigerufene Installateur hat nur die Anschlüsse vertauscht, und schon ging es.
Dafür funktioniert der Rest einwandfrei.
Bleibt nur doch die Dachterrasse: Da das Balkongeländer eher wackelig ist und das in der 28. Etage ungut sein kann, ist ein neues bestellt, allerdings noch nicht geliefert. Wir warten auf Fertigungsende.
Außerdem fehlen bei Aufstieg auf die Dachterrasse 2 Stufen, das kann ja mal vorkommen. Und dann dürfen wir mit viel Fantasie aus noch viel mehr Beton eine gemütliche Dachlandschaft gestalten.

Aber dafür haben wir bis nächstes Jahr Zeit, hier wird es mittlerweile herbstlich und auch die ersten Kohlekraftwerke für die Fernwärme werden bereits hochgefahren. Die Luftqualität ist dann entsprechend schlecht.

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Freitag, 18. September 2015
Das große Shoppen
Wir sind jetzt fast 2 Woche hier und langsam sollten wir in unser Apartment umziehen.
Leider per Stand Dienstag - da war ich zur Annahme unseres Fluggepäcks dort - ist immer noch nicht viel passiert, für China wieder normal.
Lampen sind aufgehängt, sonst alles unverändert:
Die gesplitterte Scheibe nicht ersetzt,
es fehlen wichtige europäische Elektrogeräte ( Ofen, Mikrowelle, Trockner) dafür haben wir schon 2 Fernseher und 6 Klimageräte
Die Risse sind nicht verfugt und natürlich ist auch noch nichts gestrichen (hier wird ohnehin nur die ausgebesserte Stelle übermalt...)
Lampen wurden aufgehängt, der Dreck ( Kartons, Kabel, Bohrstaub etc... ) ist noch da. Dafür ist auch die Putzfrau und nicht der Handwerker zuständig.
Geputzt wurde auch noch nix, soll erst ganz am Ende geschehen. Wann das ist muss ich heute klären, denn wir bekommen morgen die Möbel.

Denn gestern war mein großes Shoppen. Und wenn es mal schnell gehen soll (gut + günstig) gehen wir auch in China zu IKEA.

Im Vorfeld war ich im Maccaline (Chinesischer Möbelladen)
Da ist das Preisniveau sehr gehoben. Es gibt hier neben "normalen" auch "europäische" Möbel, Linie Versailles, Epoche 19. Jahrhundert.

Alternativ gibt es die asiatische Abteilung mit asiatischen Echtholzmöbeln. Optisch ansprechend aber nicht wirklich gemütlich.

Das war dann doch nicht ganz unser Geschmack.

Und vor dem Möbelladen auf dem Parkplatz wurde mir klar: Auch die Armee will sich schick einrichten...

Also IKEA:
Nachdem bereits im Sportgeschäft in das zu Demonstrationszwecken aufgebaute Zelt Chinesen für ihr Mittagessen eingezogen waren - es gab im Zelt auch Tische und Stühlchen - war es bei IKEA ähnlich.
Bereits im Couchbereich hatten sich die ersten Schläfer eingerichtet.

Auch im Wohnzimmerbereich wurde gechillt und telefoniert oder die bestrumpften Füße wurden hochgelegt.

Und im SB-Bereich gibt es keine Chinesinnen zu kaufen, auch wenn das hier anders aussieht. Es handelt sich übrigens um Erwachsene, die hier in den Wägen sitzen.

Die Tage / Wochen zuvor habe ich hier bereits eine Einkaufsliste über IKEA.cn zusammengestellt. Hier kann man auch die Verfügbarkeit prüfen, die Abholregale anzeigen lassen und bei machen Artikeln muss man leider "Staff contacten".
War aber gar nicht so schlimm, man spricht Englisch!!!
Und bei dem ersten Kontakt hat die nette Dame gleich nach Anlieferung gefragt (ja, bitte!), meine Liste komplett eingetippt, die Rechnung erstellt und mir wurde noch mit auf den Weg zur Kasse gegeben, dass ich aber auch Garnichts selbst heraussuchen muss.
Bis zur Kasse wurden es aber dann - wie das bei IKEA halt so ist - noch ein paar Kleinigkeiten, unter anderem ein Akkuschrauber.
Die nächste nette Dame fragte "IKEA-Card?"
Nein - die liegt in FFB auf meinem Schreibtisch.
"It (der Akkuschrauber) is cheaper with IKEA Card - you can borrow one."
Gut, ich sagte ihr, dann leihe ich mir eine aus und kaufe den Akkuschrauber nächstes Mal.
Aber sie war schon unterwegs, hat dem nächsten Kunden die Kundenkarte abgenommen:" I borrow one for you, you can buy today".
Ja, China ist schon manchmal wunderbar...
Die Lieferung wurde dann am nächsten Schalter organisiert, hier gab es Plakate und Mitarbeiter mit guten Zeichenkenntnissen, und so alles klappt wie gedacht, werden Samstag unsere Möbel geliefert und aufgebaut.

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Donnerstag, 17. September 2015
Autofahren in Shenyang
Mittlerweile habe ich mich ans Autofahren herangetastet. Mein derzeitiges Auto hat zum Glück ein Navi, mein Finalauto dann nicht mehr. Wobei das Erfassen chinesischer Adresse auch tricky ist.
Heikos Kommentar:"Du kennst dich doch aus?!" Leider sehen sehr viele Ecken sehr ähnlich aus, dann ist Linksabbiegen oft nicht erlaubt (nachdrücklich, mit Zaun), die Straßen in beide Richtungen vierspurig.
Gut, die Rechte Spur ist eher eine Allzweckspur: Parken, abbiegen, Gegenfahrbahn für E-Bikes und zum Anlauf für die Fußgängerquerung der Fahrbahn.
Die linke Spur ist auch nicht ohne, da hier manchmal der Gegenverkehr die Spur übernimmt.
Spurhalten ist immer noch kein Chinesisches Ding, aber "sie geben sich Mühe". Außerdem wird auch hier überwacht und abgestraft.
Hupen ist immer noch fester Bestandteil. Der Verkehr findet vorne statt, nach hinten wird nicht geschaut. Denn der von hinten Kommende macht sich durch Hupen bemerkbar. Und der Abbiegende, und der Entgegenkommende, und der Haltende etc...
Im Hupen bin ich mittlerweile spitze.
Straßenqualität je nach Lage und Renovierungsgrad. Bei Ausbesserungsarbeiten lagen Eisenplatten zum Drüberfahren auf der Straße, sehr laut und wackelig, die Sache, aber besser als bodenlose Löcher.
Und ganz wichtig: Am Vordermann dranbleiben, sonst mogeln sich alle anderen dazwischen.
Und hier nimmt immernoch alles am Verkehr teil: Maserati neben Pferdewagen und Lastenfahrrad, immer bunt gemischt.

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